Zwangsarbeit im Rhein - Neckar - Raum.  Ein Projekt an der IGMH

     


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André Ledoux:

Tagebuch vom Lärchengarten 

Auszüge

 




André Ledoux

aus Ste.Pôle bei Baccarat
André Ledoux war lange Bürgermeister seines Heimatdorfes Ste.Pôle.

Wenige Monate nach seinem Besuch in Heidelberg ist er im Sommer 2004 gestorben..

Zwangsarbeit für das Staatliche Forstamt Heidelberg im Lärchengarten.


Lager: Baracke im Lärchengarten und möglicherweise die heutige Forsthütte mitten im Wald auf dem Kamm zwischen Neckartal und Steinachtal.

 


Das Foto haben wir bei einem Besuch von Herrn Ledoux in Heidelberg im Frühjahr 2004 gemacht. Leider konnte er damals die Stelle seines ehemaligen Lagers nicht mehr aufsuchen.  Es lag hoch über dem Neckartal auf einem Bergrücken mitten im Wald.
Das erhaltene Tagebuch ist eines unserer eindrucks- vollsten Dokumente.
Es zeigt mit welcher Mühe und welcher Energie sich diese Männer dort oben im  Winter 44/45  behaupteten.  
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Heutige Hütte auf dem Lärchengarten, das war möglicherweise eine der beiden damals genutzten Baracken.

Auszüge aus dem Tagebuch

Über den Abtransport nach Deutschland

Heidelberg, den 12.November 1944
Wir haben Cirey  sur Vesouze am Freitag den 10. zu Fuß verlassen in Richtung Heming.
Wir sind in einen Personenzug gestiegen, als wir in Heming angekommen sind. Wir sind die ganze Nacht hindurch gefahren und sind gegen 9 Uhr in Heidelberg angekommen.
Dort hat man uns in der Universität in einem geheizten Saal einquartiert [= Marstall-Gebäude]. Wir haben Strohsäcke, Wasser, Elektrizität. Wir werden von der Stadt verpflegt, solange bis wir unsere Zuweisungen bekommen.
Wir bekommen Kaffee am Morgen, eine gute reichliche Suppe, Gemüse, Fleisch und Kartoffeln. Wir erhalten Brot. Fett und Konserven haben wir in Cirey bekommen.
Wir sind alle zusammen. Wir kommen gut zurecht, wir amüsieren uns.

 


Marstallhof Heidelberg

 


November 1944  Beginn der Zwangsarbeit im Lärchengarten

15.11.44 "Villa des Prives d’Amour"
In Heidelberg haben wir  am Dienstag, den 14. morgens eine ärztliche Visite über uns ergehen lassen, und am Nachmittag wurden wir aufgeteilt in Gruppen, und wir haben die Stadt verlassen.
Wir fünfzehn von Ste.Pôle haben uns 5 km von Heidelberg entfernt in Ziegelhausen bei einem Revierförster wiedergefunden. Nach der Ankunft dort haben wir Kartoffelsalat und Milchkaffee bekommen.
Wir haben da bei ihm geschlafen und am nächsten Tag sind wir in den Wald hinaufgestiegen. Wir sind in einer Forsthütte. Jeder hat ein Bett mit Decke, es gibt einen Ofen in jedem Raum, Licht, einen Spind für jeden.
Wir haben Verpflegung für fünf Tage erhalten, 2 Kilo Brot pro Kopf, Kartoffeln, Fett, Zucker und Kaffee, Fleisch, Gewürze usw.
Es reicht nicht, aber es scheint, dass wir in der nächsten Woche das Doppelte erhalten.
Wir arbeiten acht Stunden pro Tag im Wald. Wir werden danach bezahlt, was wir verarbeitet haben. Nach den Arbeitsstunden sind wir vollkommen frei.
Hier die Liste der Männer unserer Gruppe ...
Wir fällen Fichten für Grubenholz und wir schälen sie eine nach der anderen.

20.11.44.
Heute hat es von zwölf Uhr an geregnet. Wir haben die Arbeit um zwei verlassen.
Gestern, am Sonntag sind wir in den Ort hinuntergegangen. Wir haben die von St.Maurice besucht. Sie leben unter den gleichen Umständen wie wir.

23.11.44
Wir haben erfahren, dass die von Reclonville mit  Georges Coustay in Schönau sind, etwa 3 km von uns entfernt. Eugène Dieudonné ist verletzt worden durch einen Baumstamm. Er ist ins Krankenhaus transportiert worden.
Gestern hat es von zwei Uhr an geregnet. Wir haben die Arbeit verlassen müssen. Ich bin gestern abends in den Ort hinuntergegangen mit drei Kollegen. Ich habe meine Schuhe zur Reparatur dagelassen, dafür habe ich ein paar Schuhe mit Holzsohlen bekommen.
Heute regnet es immer noch. Wir nutzen das zum Flicken.
Diese Woche bekommen wir 3 Kilo Brot pro Kopf.
Heute Nachmittag haben sind wir von André Cousteur aus Ancerviller und von Paul Marlier, Maurice Châtelas und René Henry aus Reclonville besucht worden. Sie sind fast in der gleichen Situation wie wir. Sie haben uns eingeladen, sie am Sonntag in Schönau zu besuchen, um mit ihnen Mittagzuessen.
Montag, den 27.11.44.
Diesen Morgen gab es ein wenig Frost. Sehr schönes Wetter den Tag über.
Gestern habe ich den Tag in Schönau verbracht. Ich bin in der Messe gewesen.
Die von Reclonville haben mir das Mittagessen bezahlt und am Nachmittag habe ich mit ihnen Karten gespielt.
Ich habe erfahren, dass R. Coster in einer Fabrik arbeitet, mit ihm Georges Lucien und Friesmuth, und dass G. Oldriot in einer anderen Fabrik arbeitet und M. und R. Mangin bei der Eisenbahn sind.

Mittwoch, 29.11.44
Gestern den ganzen Tag Nebel, in der Nacht Schnee und Frost den Tag über.
Donnerstag, 30.11.44
Wolkig. Meine Schuhe sind vom Schuhmacher gekommen, 50 Pf für die Reparatur und meine Holzschuhe habe ich zurückgeben müssen.

 







Es handelte sich um den Distriktförster Adam Gerhauser, der im Forsthaus in Ziegelhausen wohnte. Die Gruppe übernachtete in dieser ersten Nacht 14./15.11. in einem Heuspeicher beim Forsthaus.








Die von St.Maurice sind das Waldarbeiter - Kommando, das in einem Stall beim Hotel Haarlass untergebracht war.









Sie waren vom Waldarbeiter - Kommando der Pflege Schönau, die neben dem Schönauer Forsthaus in einer Baracke untergebracht waren.



Vater und Sohn Oldriot waren in einem Wald- arbeiter- Kommando in Igelbach oberhalb von Eberbach. 

Das Lager war im dortigen Schulhaus untergebracht.


Dezember 1944
Freitag, 1.12.
Wind. Wir haben unseren Lohn bekommen. Ich habe 13 RM 37 erhalten.[...]
Sonntag, 3.12.44.   
Regen am Nachmittag. Ich bin nach Schönau hinuntergegangen in die Messe und zum Mittagessen mit den Kameraden, und am Nachmittag sind wir in die Kneipe gegangen.
Montag, 4.12.44.
Wind. Wir haben den Arbeitsabschnitt abgeschlossen, die Stämme von der Kahlschlagstelle wegzuziehen. Riesiges Feuerwerk in der Luft, ein Bombardement, am Abend gegen halb acht.
Mittwoch, den 6.12.44.
Am Morgen Regen. Vier von St. Maurice sind gekommen, um uns zu besuchen. Am Nachmittag Arbeit.
7.12.44.
Am Abend bin ich in den Ort hinunter mit zwei Kameraden. Wir haben 23 Laib Brot, Wurst, Margarine und Schmalz mitgebracht.
9.12.44.
Wir haben 15 Laib Brot bekommen, Wurst, Fleischkäse.
10.12.44.
Leichter Schneefall, gefolgt von Frost. Ich bin morgens nach Schönau hinuntergegangen, ich habe ihnen unsere Wäsche gebracht und bin zu Mittag zurückgekommen.
Eugène Dieudonné ist wiederhergestellt, er wohnt in einem Nachsorgehaus in Heidelberg.
Nachmittags habe ich Karten gespielt. Wir haben erfahren, dass Séraphin und R. Dubas, die in einer Textilfabrik arbeiten, um einen Wechsel gebeten haben.
11.12.44.
Während der Nacht hat es geschneit, Frost tagsüber.
Angesichts des Zustandes meiner Schuhe bin ich nicht arbeiten gegangen. Nur vier sind arbeiten gegangen. Ich habe Sachen geflickt, wir haben Karten gespielt.
Wir haben ein Kilo Butter, Zucker, Käse, Kaffee bekommen. Bombardement in der Gegend von Heidelberg gegen Mittag.
13.12.
Schönes Wetter. Ich habe meine Schuhe bei dem Revierförster gelassen, damit sie repariert werden. Er hat mir wieder Schuhe mit Holzsohlen gegeben. Wir haben auch eine Petroleumlampe mitgebracht.
14.12.
Schönes Wetter. Der zweite Schlag ist beendet. Wir haben mit dem dritten angefangen.
15.12.
Frost und Nebel. Bombardement in der Nähe gegen 7 Uhr abends (Richtung Ludwigshafen).
16.12.
Freizeit am Nachmittag, damit wir in Heidelberg die Zahlung für Flüchtlinge (prime de réfugiés) abholen können. Ich bin mit A. Vautrin hingegangen. Die Zahlungen sind jedoch aufgeschoben worden.
17.12.
Frost und schönes Wetter. Ich bin nach Schönau hinunter zur Messe zusammen mit Kameraden. Nachmittags sind wir nach Heidelberg gegangen. Wir haben die beiden Mangins getroffen, R.Coster, D. Friesmuth und viele andere.
Wechsel des Kochs.
18.12.
Bedeckt. Wir haben einen Karren voll Rüben bekommen, 15 Laib Brot, 1 ½  Pfund Butter, Zucker und Schmalz.
19.12.
Frost und schönes Wetter. Wir haben den 3.Schlag beendet und den 4. begonnen.
Einen Karren voll Kartoffeln bekommen, von denen viele verdorben waren.
20.12.
Bedeckt. Wir sind nachmittags nach Heidelberg gegangen um die 50 RM von der COSI zu bekommen.
21.12.44.
Bedeckt. Wir haben Brot und Marmelade bekommen.
22.12.
Der Verrückte lässt uns die geschälten Bäume mit unseren Namen bezeichnen lassen.
23.12.
Frost, halb bedeckt. Wir haben die Arbeit um halb vier verlassen. Wir haben für die nächste Woche 15 Laib Brot bekommen, Hefezopf und Schmalz.
24.12.
Schönes Wetter. Ich bin am Morgen nach Schönau hinuntergegangen. Am Nachmittag haben wir M. Mangin in Heidelberg besucht. Wegen 4 Blindgängern am Eingang von Heidelberg haben wir einen Umweg machen müssen.
Séraphin Locatelli ist uns am Nachmittag besuchen gekommen. Er hat mit uns gegessen und wird bei uns übernachten.
25.12.
Heute an Weihnachten sind wir zur Messe nach Schönau hinuntergegangen...
Es ist schönes Wetter. D.Friesmuth ist zum Essen gekommen und ist am Nachmittag mit Séraphin zusammen weggegangen.
 26.12.
Schönes Wetter. Heute freier Tag. Ich habe ihn benutzt, um zu meine Sachen zu flicken.
27.12.
Ziemlich schön. Die RAF hat drei Züge in der Region bombardiert und beschossen. In Ziegelhausen wurde ein Zivilist getötet, einer verletzt.
28.12.
Bedeckt. Schnee am Abend. Ich bin am Abend nach Ziegelhausen hinunter mit vier Kameraden. Wir haben 23 Laib Brot, 10 Würste, Käse, Fett, Margarine, Fleisch und einen Liter Petroleum hochgebracht. Ich habe meine Holzschuhe beim Schuhmacher mit Eisen beschlagen lassen (60 Pf.).
29.12.
Ziemlich schön. Fällen und heruntertragen von Fichten vom Schlag oben auf den Weg, der herunterführt. Wir schälen die Fichten nicht mehr.
A.B. hat erneut die Küche übernommen.
30.12.
Bedeckt. Wir haben den Lohn bekommen: Maximum war 19 RM 72. Ich selber habe 12 RM 37 bekommen.
Bombardement in der Gegend.
31.1.
Schnee, ungefähr 5 cm. Sonntag, ich bin nicht weggegangen wegen meiner Schuhe. Wir haben Karten gespielt. Séraphin ist zum Essen gekommen und übernachtet bei uns.

 





Heutige Lärchengarten- Hütte von der Rückseite


 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 


Bei diesem Luftangriff wurde z.B. das KZ in Mannheim- Sandhofen zerstört (Lagergebäude: die Volksschule in der Kriegerstraße).




 

 

 

 

COSI = Comité ouvrier de secours immédiat, eine Hilfsorganisation für den französischen Arbeitsdienst in Deutschland.

Die Franzosen nennen ihren Vorarbeiter Georg Sauer "den Verrückten".



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 Januar 1945
1.Januar 1945
Der Schnee ist immer noch da. Wir haben Holz für uns gemacht am Morgen. Séraphin ist nach dem Mittagessen wieder fortgegangen. Ich bin am Nachmittag nach Schönau gegangen mit zwei Kameraden.
2.1.45
Wir haben wieder angefangen zu arbeiten trotz des Schnees.
Samstag, 6.1.45
Ich bin nach Ziegelhausen hinunter und habe mich rasieren lassen.
Sonntag, den 7.
Ich bin nach Eppelheim gegangen zusammen mit drei Kameraden. Ich war unterwegs in Ziegelhausen in der Messe, und wir haben drei Rucksäcke voll Kartoffeln zurückgebracht.
Montag, den 8.
Der Schnee fällt die Nacht hindurch. Wir gehen nicht zur Arbeit.
Dienstag, den 9.
Es ist erneut Schnee gefallen. Wir haben Eichen gefällt, anstatt an den Fichten weiterzuarbeiten.
Wir haben Schmalz bekommen.
10.1.
Bedeckt am Morgen, ziemlich schön am Nachmittag. Wir haben Butter und Käse bekommen.
11.1.
Neblig. Der Verrückte ist nach Heidelberg gegangen. Wir haben mit einem jungen Lehrling gearbeitet. Am Abend bin ich nach Ziegelhausen hinunter. Wir haben Brot geholt. Wir haben heute auch Fleisch und Wurst bekommen.
12.1.
Am Morgen Schneefall. Ziemlich schönes Wetter tagsüber.
Wir haben Fäustlinge bekommen das Paar zu 6 RM, Wäsche und Seife und Wurst.
Wir haben den Lohn für die Zeit vom 24.12. bis 7.1. erhalten. Ich habe 10 RM bekommen wie die meisten anderen.
13.1. Kalt und klar, ziemlich schön tagsüber.
Am Abend bin ich nach Ziegelhausen hinunter. Ich habe beim Dicken wieder meine Schuhe bekommen und habe sie zum Schuhmacher zum Reparieren gegeben. Ich habe mitgenommen: eine Schachtel Streichhölzer und eine Dose „Schuhfett“ und ich habe mich rasieren lassen.
14.1.
Schönes Wetter. Ich bin nach Schönau hinunter mit zwei Kameraden, nachdem ich meine Wäsche gemacht hatte. Wir haben unsere  Rucksäcke voller Kartoffeln zurückgebracht. Zwei Frauen haben uns Nadel und Faden gegeben. Maxime Beausset und G. Cézard sind am Nachmittag vorbeigekommen.
15.1.
Ziemlich schön. Ich bin nicht zur Arbeit gegangen. Ich habe den ganzen Tag über geflickt. Am Abend bin ich nach Ziegelhausen hinunter. Ich habe meine Holzschuhe zur Reparatur dagelassen. Ich habe ein Paar Schuhe mit Holzsohle gefunden für 3 RM 35.
Wir haben Brot, Butter, Margarine, Zucker, Marmelade bekommen.
16.1.45
Nebel, weniger kalt. Ich bin nicht arbeiten gegangen, da ich keine Schuhe habe.
17.1.
Neblig und kalt.
18.1.
Kalter Wind. Man hat uns einen Karren mit Kartoffeln gebracht, Brot, Fleisch und Wurst.
19.1.
Starker Wind und Tauwetter. Leichter Schneefall. Ich bin hinunter nach Ziegelhausen. Ich habe eine Dose Schuhfett für 60Pf, eine Schachtel Streichhölzer geholt. Ich habe mich rasieren lassen. Wir haben Weißbrot und Rotwurst heraufgebracht.
20.1.
Schneegraupeln. Wir haben bis halb 10 gearbeitet, danach sind wir zurück zur Hütte und haben für uns Holz gemacht.
21.1. Doppelt so viel Schnee. Ich bin mit vier Kameraden nach Schönau. Wir haben Kartoffeln mit zurückgebracht.
22.1.
Und es schneit weiter. Es hat gut 50 Zentimeter. 10 Mann sind wegen der Verpflegung hinunter. Sie haben Brot und Gewürze mitgebracht.
23.1.
Wolkig. Der Waldarbeiter der Gruppe  von St.Maurice ist gekommen und hat uns geholt, damit wir Schnee wegräumen. Wir haben von 10 Uhr bis vier Uhr nachmittags gearbeitet.
24.1
Wir haben weiter Schnee geräumt mit einem jungen Lehrling.
25.1.
Immer noch Schneeräumen. Am Morgen bin ich hinuntergegangen mit Charles Graff, um meine Holzschuhe zur Reparatur zu bringen (60 Pf.). Wir sind gegen drei Uhr zurückgekehrt. Meine Lederschuhe waren auch repariert, ich habe sie für 3 RM zurückbekommen.
26.1.
Feiner Schnee. Nur „3 Mann“ [wörtlich] haben am Morgen gearbeitet. [...] Wir haben Weißbrot bekommen.
27.1.
Bedeckt. Leichter Schneefall am Nachmittag. Schneeräumen.
28.1.
Ich bin mit G.L mit dem Zug nach Eberbach gefahren, um die Oldriots zu besuchen.[...]
29.1.
Schneeräumen. Ich bin nach Ziegelhausen hinunter. Wir haben Brot, Butter, Zucker und Marmelade bekommen.
Wir haben den Befehl bekommen zu sechste zum Dicken hinunterzukommen wegen einer Bezahlungssache.
30.1.
Schneefall. Schneeräumen in den Straßen von Ziegelhausen mit den Männern von St.Maurice zusammen.
31.1.
Regen und Tauwetter. Weiter Schneeräumen in Ziegelhausen. Frau Adler hat uns Raymond, Gaston Locatelli und mir, dafür, dass wir ihren Hof freigeräumt haben, eine Flasche Weißwein, zwei belegte Brot und zwei Zigaretten gezahlt. Ich habe mir ein Eis gekauft.

 


Lichtung Lärchengarten, rechts      geht es hinunter zur Quelle, wo das Wasser geholt werden musste. Man kann hier die Kammlage dieser Waldstelle erkennen.















































Der Name dieses Wald- oder  Forstarbeiters war Ernst Hug.  

Das Schneeräumen geschah in Ziegelhausen.










G.L. ist Gaston Locatelli.

 

 

 


Februar 1945
1.Februar
Tauwetter. Schneeräumen. Ich habe mir die Haare schneiden lassen. Wir haben Brot, Fleisch, Wurst bekommen.
2.Februar.
Wind und Tauwetter. Wir haben den Lohn im Keller des Rathauses bekommen. Ich habe 2 RM 13 Pf erhalten.
Bombardement Mannheim und Ludwigshafen. GL und AV sind nach Heidelberg gegangen. Sie haben uns den Zuschlag von 100 RM geholt. Gaston hab Roger Mehly gesehen.
Bombardements in der Region.
3.2.45
Regen und Tauwetter. Heute haben wir die Arbeit um halb zwei verlassen. Ich bin nach Peterstal gegangen und habe einen Sack Kartoffeln geholt. Ich habe jemand gefunden, der meine Wäsche ausbessert.
Um sieben Uhr sind A. und G. Oldriot mit dem Zug gekommen. Ich habe sie am Bahnhof abgeholt.
4.2.
Graupeln, Tauwetter. A. und G. Oldriot sind mit dem Zug um 17 Uhr 24 wieder abgefahren.
5.2.
Von 11 Uhr an Regen. Wir haben die Arbeit um drei Uhr wegen des Wetters verlassen. Ich bin hinuntergegangen, um Brot zu holen mit Gaston Locatelli und Raymond Perrin. Ich habe meine Wäsche „au races modage“ gebracht. Dann bin ich mit Gaston zu Wihelm gegangen.
Auf der Seite zuvor stand:
Karl Wilhelm, Holzhandlung, Ziegelhausen.
6.2.
Bedeckt. Man bringt uns einen Karren mit Kartoffeln, Karotten und Rüben. Wir haben erst um halb drei die Suppe bekommen.
7.2.
Nebel. Am Abend bin ich zu Wilhelm hinuntergegangen.
8.2
Bewölkt. Ich bin hinuntergegangen um Verpflegung zu holen. Wir haben 20 Laib Brot, Fleisch, Wurst, Käse und Schmalz bekommen.
A.Burger ist für einen Monat krank. Paul Humbert ersetzt ihn vorläufig [als Koch].
9.2.
Leichte Graupeln. Maurice Perette macht die Küche.

[Ende des Tagebuch-Auszugs]

 



Die Namen des Lärchengarten-Kommandos

Alfred Burger       zunächst der Koch, dann abgelöst, später war er es wieder 
Louis Fleurence
Raymond Gigout
Charles Graff
Joseph Hachon
Marcel Hachon
Paul Humbert
Raymond Humbert
André Ledoux
Gaston Locatelli
Maurice Perrette
Raymond Perrin
Jean Scher
Adrien Vautrin
Fernand Vautrin